piwik no script img

Bomben auf Gerichte

Düsseldorf/Münster (ap) - Bei Sprengstoffanschlägen auf das Verwaltungsgericht in Düsseldorf und das Oberverwaltungsgericht in Münster ist am frühen Dienstag morgen hoher Sachschaden entstanden. Nach Angaben der Polizei wurde niemand verletzt. Hinweise auf Täter oder mögliche Tatmotive liegen den ermittelnden Staatsanwaltschaften in beiden Fällen nicht vor. In Düsseldorf sagte Oberstaatsanwalt Jochen Ruhland: „Wir tappen völlig im dunkeln.“ Eine Sonderkommission aus zwölf Beamten des Landes- und Bundeskriminalamts nahm die Ermittlungen auf. Die Polizei in Düsseldorf und Münster bat die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung der Anschläge.

Gegen 00.26 Uhr detonierte nach Ruhlands Worten im vierten Stock des Stahlhofgebäudes, in dem das Verwaltungsgericht Düsseldorf untergebracht ist, ein Sprengsatz, der in einer Abstellkammer deponiert war. An dem alten Gebäude sei „erheblicher Sachschaden“ entstanden. Teile des Daches und der Außenmauer seien stark beschädigt worden und in den Innenhof des Gebäudes gestürzt. Die Detonation habe ein etwa ein Quadratmeter großes Loch in den Betonfußboden gerissen und zahlreiche Fensterscheiben zerstört. Dachziegel seien bis zu achtzig Meter weit geschleudert worden. Nach bisherigen Schätzungen der Polizei entstand ein Sachschaden von mindestens 100.000 Mark. Eine Streifenwagenbesatzung habe die Explosion bemerkt, berichtete eine Polizeisprecherin in Düsseldorf. Der Anschlag auf das Oberverwaltungsgericht in Münster erfolgte nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine Stunde später, gegen 01.30 Uhr. Hier schätzte ein Sprecher den entstandenen Sachschaden „auf etwa eine Million Mark“. Der Sprengsatz, der an einer Seitenmauer des Gerichtsgebäudes deponiert war, riß ein großes Loch in die Mauer, zerstörte zahlreiche Fensterscheiben und beschädigte auch Nachbargebäude.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen