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Gnädige CDU

■ Die CDU Tiergarten verteidigt die Aufnahme eines Ex-REP-Mitgliedes / AL zieht vor Gericht

Die CDU im Bezirk Tiergarten hat die Aufnahme des bisherigen „Republikaners“ Bert Handschumacher verteidigt. Handschumacher habe eingesehen, daß seine Mitgliedschaft bei den „Republikanern“ ein „Irrtum“ gewesen sei, erklärte der Kreisvorsitzende der Tiergartener CDU Peter Kittelmann gegenüber der taz. Seine Partei habe nach „mehrfachen langen Gesprächen“ Handschumacher auf seinen Wunsch hin in Partei und Fraktion aufgenommen. Kittelmann beteuerte, die CDU habe Handschumacher „keinerlei Versprechungen“ gemacht, um ihn in die Partei zurückzuholen.

Der Vorgang stieß gestern auch bei der SPD auf massive Kritik. Sie sieht in der Aufnahme Handschumachers eine „Verrohung der politischen Moral“.

Handschumacher hatte 1987 seinen Austritt aus der Tiergartener CDU erklärt und kam damit einem Rausschmiß zuvor, den ihm Kittelmann angedroht hatte. Im selben Jahr trat er den „Republikanern“ bei. Die REPs warfen ihn ihrerseits Ende April aus der Partei, nachdem er sich mit dem Landesvorsitzenden Andres angelegt hatte.

Durch Handschumachers Übertritt hat die CDU, wie berichtet, das Anrecht auf einen Stadtratsposten, den bisher die AL beanspruchen konnte. Die AL will diese Konsequenz aus dem Übertritt jedoch nicht hinnehmen und ihren Anspruch auf den Stadtratsposten jetzt vor Gericht durchsetzen. Gestern beantragte sie beim Verwaltungsgericht eine Einstweilige Verfügung, die verhindern soll, daß auf der heutigen Sitzung der Tiergartener BVV der CDU-Kandidat Schmidt zum Volksbildungsstadtrat gewählt wird. Auf die AL-Kritik am Tiergartener „schwarz-braunen Bündnis“ reagierte Kittelmann gestern mit dezenter Häme: Die AL „müßte doch jeden Austritt aus den Republikanern begrüßen“.

taz

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