piwik no script img

Verkaufte Tochter

Die Rückkehr der DEA-Zapfsäule / Texaco verschwindet  ■ Mit der WIEDERGEBURT auf Du und Du

Hamburg (dpa) -Die neue DEA Mineraloel AG Hamburg formiert sich. Sie wird die Hauptaktivitäten der bisherigen Deutschen Texaco AG Hamburg, sie wurde Mitte 1988 von der Rheinisch -Westfälisches Elektrizitätswerk AG (RWE) übernommen, weiterführen. Armin Schram, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Texaco geht davon aus, daß die neue Organisation Ende 1989 weitgehend steht. „Wir fühlen uns im RWE-Konzern wohl und sind überzeugt, daß sich unser Geschäft in dieser Gruppe erfolgreich entwickeln wird.“

Wie Schram auf der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch erläuterte, wird die DEA dann zu den Großen der deutschen Mineralölwirtschaft gehören. Mit 11,5 Millionen Jahrestonnen werde sie an der deutschen Raffineriekapazität mit 15 Prozent und am inländischen Mineralölabsatz mit über elf Prozent beteiligt sein. Die Umstellung der zusammen rund 2.000 Tankstellen auf die Marke DEA soll demnächst begonnen werden. Das Umsatzvolumen der neuen DEA (Basis 1988) wird rund 14 Milliarden Milliarden betragen. Bis in die sechziger Jahre hatte es in der Bundesrepublik bereits DEA-Tankstellen gegeben. In den ersten vier Monaten 1989 lag die Deutsche Texaco mit der Zunahme ihres Inlandsabsatzes an Mineralölprodukten um 2,1 Prozent auf 2,5 Millionen Tonnen deutlich über dem Branchendurchschnitt (minus 10,5 Prozent). Deutlich erhöht hat sich der Absatz petrochemischer Produkte. Insgesamt erzielt die Texaco in den ersten vier Monaten ein positives Ergebnis. In Mineralölverarbeitung und -vertrieb ergab sich jedoch ein Verlust von etwa zehn DM je Tonne.

Im Geschäftsjahr 1988 hat Texaco 10,1 Millionen Tonnen Mineralölprodukte (plus 9,3 Prozent), davon in Inland 8,7 Millionen Tonnen (plus 4,6 Prozent), verkauft und einen konsolidierten Umsatz (einschließlich 3,5 Milliarden Mark Mineralölsteuer) von 9,34 Milliarden Mark erlöst. Der US -Mutterkonzern mußte seine deutsche Tochter verkaufen, um eine Strafe bezahlen zu können, die man wegen Fusionsschiebereien zahlen muß.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen