Aufklärende Bemerkungen-betr.: "Rauschen im Bambuswald", taz vom 2.5.89

Betr.: „Rauschen im Bambuswald“, taz vom 2.5.89

(...) M.Supper hat das von Ihnen im Artikel besprochene Stück (mit den Bambusstöcken) nicht live, sondern von einem Tonbandgerät abgespielt. Er ist auch kein CAMP-Mitglied.

Das von mir gelieferte Presse-Infomaterial trifft somit auf sein Stück in keiner Weise zu, es wurde nicht in Echtzeit abgerufen und auch nicht interaktiv kontrolliert.

Leider haben Sie die CAMP-Gruppe mit diesem Stück in Verbindung gebracht und ihr gerade dadurch keinen Dienst erwiesen, sondern eher geschadet, da gerade dieses Stück ein Beispiel für offline (nicht live aufgeführte) Tonband-Kunst -Musik ist, welche gerade durch die Entwicklung des CAMP -Systems überwunden wurde, um den Live- und Performance -Charakter der computerunterstützten Musik wieder auf die Bühne zu bringen.

CAMP beschäftigt sich mit der Entwicklung und Realisierung von computergestützter Komposition und Verarbeitung von Musik, wobei der Computer einerseits wie ein Instrument gespielt und andererseits auf der Bühne in Echtzeit ausführender Interpret sein kann.

Forschungsschwerpunkte von CAMP sind:

1. Digitale Synthese mit Echtzeit-Steuerung

Komposition mit interaktiver Kontrolle

2. Verarbeitung und Steuerung von MIDI-Musikinstrumenten

Integration der Gestik in musikalische Prozesse

3. Algorithmische Klang-Modelle

Psychoakustische Effekte. (...)

Rupert C.Nieberle, Berlin 12