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Nitsch: Dementi aus Wiesbaden

Wie gestern berichtet, ist die Absage der Berufung des Wiener Künstlers Hermann Nitsch als Professor der Frankfurter Städelschule bereits beschlossene Sache. Zumindest in der Hessischen Staatskanzlei, die dies am Donnerstag bestätigte.

Als aber Städeldirektor Kasper König gestern seinerseits im Hause Wallmann anfragte, wurde offiziell dementiert. So ist zu vermuten, daß „der Fall Nitsch“ zwar Thema einer Kabinettssitzung war, man nach außen aber die Form wahrt und die Kuratoriumssitzung sowie die Entscheidung des Wissenschaftsministers abwartet. Nur dieser kann letztlich von seinem Vetorecht Gebrauch machen, Ministerpräsident und Staatskanzlei haben in dieser Frage keine Entscheidungsbefugnis.

Kasper König wiederum bestätigte der taz gegenüber, daß Aktionskünstler Nitsch in jedem Fall weiter lehren wird. Die Städelschule hat einen unbefristeten Vertrag mit ihm abgeschlossen, die Ratssitzung - das aus Studentenvertretern und Dozenten bestehende Hochschulgremium - hat dies mit zwölf Stimmen, einer Enthaltung und ohne Gegenstimme beschlossen. Nitsch hat damit die gleichen Rechte und Pflichten wie ein ordentlich verbeamteter Professor, und die kann ihm kein Minister nehmen. Nur auf seinen Pensionsanspruch wird er also aller Voraussicht nach verzichten müssen.

chp

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