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Teergehalt in Zigaretten

Sie zerreißt einem fast die Zunge, schmeckt hart und trocken und asphaltiert die Lunge mit knapp zwanzig Milligramm Teer

-aber Gott in Frankreich wäre nicht mehr derselbe ohne den gewohnten Griff zu Gauloises oder Gitanes. Seinem sagenhaften Leben an den Kragen wollen die EG -Gesundheitsminister. Sie rieten dem Europaparlament, sich in der kommenden Woche auf eine Senkung des maximalen Teergehalts in Zigaretten bis 1998 auf 15 und später auf zwölf Milligramm zu einigen. Gott sei's gedankt, das französische Tabakmonopol SEITA arbeitet heftig an der Reduktion der schwarzen Partikel und an den Europolitikern. Die wollten nämlich schon 1996 als Stichtag für die Zwölfprozentgrenze festlegen. Das konnten die französischen Tabakpflanzer verhindern: Die schlappen, hellen Sorten gedeihten jedoch nicht auf jedem Boden und erforderten zusätzliche Investitionen. Da müsse der Staat gar finanzielle Hilfen gewähren. Unmöglich ist die Senkung des Teergehalts nicht. Bei der „Gauloise bleue“ zum Beispiel müsse das Mischungsverhältnis der fünfzig verschiedenen Tabaksorten geändert werden, behauptet SEITA. Nicht ohne Stolz rechnen die Manager vor, daß die blaue Gauloise 1953 35 Milligramm Teer enthielt, zwanzig Jahre später 24 und jetzt weniger als 20 Milligramm. Dieser Fortschritt müßte selbst dem doofsten Nichtraucher einleuchten. Nun jault bloß nicht wieder auf, Ihr habt vermutlich eh gewonnen. Den GitanesraucherInnen jedenfalls dürfte der höhere Anteil widerlicher „blonder“ Tabake und der Zusatz eines Filters überhaupt nicht schmecken. Dadurch gehen Geschmack und der Reiz des Bröselpickens unwiderbringlich verloren. peb

Foto: Hine Thornberg

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