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K O M M E N T A R Zombie alternativlos

■ Rechenkünstler wäscht Hände in Unschuld (s. S.18)

Dafür ist Bildungssenator Franke nun ausnahmsweise wirklich nicht allein verantwortlich: Sechsjährige, die zwar den Unterschied zwischen He-Man und Mask genau kennen, dafür aber noch nie etwas von Pippi Langstrumpf oder Biene Maja gehört haben. Achtjährige, die sechs Stunden Zombie-Videos täglich aushalten, aber keine Buch-Seite im Stück lesen können. Der Verlust der Sprache ist keine unmittelbare Folge Bremer Bildungspolitik. Dafür aber kann der Senator sehr viel: Im Bibliotheksbereich sind ein Drittel aller Stellen eingespart worden. Folge: Sechs Büchereien mußten schließen, Öffnungszeiten wurden halbiert. Nur mühsam können die verbliebenen 34 mit minimalem Personalstand weitermachen. Ausführliche Beratung ist nicht mehr gewährleistet, besondere Angebote für bestimmte Zielgruppen können kaum geboten werden.

Der Senator, der den Kindern das Fernsehen am liebsten ganz verbieten würde, schränkt für alle nutzbare Alternativen ein. „Keine drastischen Einbrüche“, verlautbarte er gestern zu der neu aufbrechenden Diskussion. Dieser Senator, keine Frage, kann lesen, reden und schreiben. Offen ist nur, ob er auch rechnen kann.

Holger Bruns-Kösters

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