Bremer Stöckelschuh-Probleme

■ Lahrer Stadträtin bekommt Reparatur ihrer Stöckelschuhe bezahlt, die sie im kommunalen Kopfsteinpflaster ramponierte / CDU-Politikerin Erlenwein macht Vorstoß in Bremen

Die Entscheidung des Offenburger Landgerichts, das die Stadt Lahr dazu verpflichtet hatte, einer SPD-Stadträtin die Reparatur ihrer abgebrochenen Stöckelschuhe zu zahlen, wird demnächst auch den Bremer Senat beschäftigen. Der soll nämlich nach dem Willen der frauenpolitischen Sprecherin der Bremer CDU-Fraktion, Roswitha Erlenwein, im Juni zu diesem „hochhackigen“ Problem in der Fragestunde der Bremischen Stadtbürgerschaft (Stadtparlament) Stellung nehmen.

Erlenwein, die als Trägerin hochhackiger Schuhe selbst leidvolle Erfahrungen mit dem gerade erneuerten Kopfsteinpflaster in der Bremer Innenstadt machen mußte, will wissen, wie der Bremer Senat Schadensersatzforderungen von Frauen behandeln wird, die trotz „strategischer Maßnahmen“ beim Stöckeln durch die Innenstadt ihr Schuhwerk ramponiert haben. Außerdem fragt sich die CDU-Abgeordnete, ob die Landesregierung gegebenenfalls bereit ist, Frauen vor dem Betreten von Bremens guter Stube „festes und robustes Schuhwerk leihweise zur Verfügung zu stellen“. Denkbar wäre auch eine gemeinsame Offensive mit der grünen Spitzen-Politikerin Christine Bernbacher. Eine Zivilkammer des Landgerichtes in Offenburg hatte der SPD-Politikerin Ursula Högel im April 83 Mark für die Reparatur ihrer abgebrochenen Stöckelschuhe zuerkannt. Die Stadträtin war zuvor innerhalb weniger Tage zwei Mal mit ihren grazilen Schuhen in den Fugen des Pflasters in der Lahrer Fußgängerzone hängen geblieben. dpa/ta

(AZ 30613/88)