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Graue Pantherin

Kabarett im niederdeutschen Ernst Waldau-Theater. Die Gruppe „Zeitblende“ singt gegen Bonner Politik an. „Grambker Moritanten“ singen Balladen. In langen Tischreihen fallen zwischen den wenigen Männern, und den zahlreichen weißhaarigen Frauen zwei besonders auf: Im wallenden Gewand mit signalrotem Blumenmuster die eine, das blonde Haar mit roten Kämmchen kokett in die Höhe drapiert; daneben ihre eher zurückhaltende Begleiterin mit Hut, eine „Lady in black“. Von der Frau in rot geht ständig Bewegung aus: Unruhe im Saal. Trude Unruh, die mittlerweile 64jährige Gründerin der „Grauen Panther“, parteilose Bundestagsabgeordnete, seit gestern dezidierte Kandidatin der neu zu gründenden Partei „Die Grauen“. Vom Versuch, mit der schlagfertigen, bärbeißigen Trude Unruh ein Gespäch unter vier Augen zu führen:

taz: Da vorne lief gerade ein Kabarett-Programm. Ist das Kultur?

Trude Unruh: Das, was wir machen, ist Kultur. Wir sind über die Kultur zur Politik gekommen. Unser Kulturbewußtsein hat sich aus der Familie heraus entwickelt. Und Kultur ist auch, wie man miteinander umgeht...

(Trude gerät in Rage. Sie assoziiert offenbar die Vorstandssitzung. Zieht den Brief der Grünen aus der Tasche.)

Auch das hier soll Kultur sein. Auch so geht man hier miteinander um. Aber das macht Power! Was fällt diesem Fücks eigentlich ein? Was soll er sein - ein gewievter Junge?, ein „glänzender Rhetoriker?“ ....

Was ist denn mit den Grünen?

Die Grünen müssen bleiben. Aber wir haben das Grüne im Kopf. Wir waren schon Friedenkämpfer, als es die Grünen noch gar nicht gab. Wir waren gegen Notstandsgesetze, gegen Berufsverbote, gegen Atomkraft. Und wir wollten für uns alle die Landwirtschaft erhalten. r

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