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Lesung im Packhaus

Liverpool Poets  ■  ier

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Als sie ihre Lyrik zu veröffentlichen begannen, rümpften die nadelgestreiften Literaturkritikusse Britanniens ihre respektiven Nasen. Denn die Herren Henri und McGough hatten sich mit der Straße gemein getan. Lümmel und Luder der übelsten Sorte, Ganoven des Wortes, Anstifter von Gassenhauern, die ihre Gedichte nicht etwa nur dem geduldigen Papier anvertrauten, sondern es gemeinsam mit verbündeten Musikern und Aktionisten schafften, Poesie zu einer öffentlich-ärgerlichen Angelegenheit zu machen: mit Pauken, Trompeten, Saxophon und Rock-Gitarre. Zunächst im heimischen Liverpool, der verrottenden, niedergemachten Merseykapitale, später als gefürchteter und stürmisch bejubelter Exportartikel in aller Damen und Herren Städte und Länder.

Zwischen 1967 und 1970, zur Hochzeit des Vietnamkrieges, erschienen 5 LP's der „Liverpool Scene“, die auch im Abstand von 20 Jahren nichts an Frechheit und Wucht verloren hat. Als Mitglieder der Gruppe „The Scaffold“ geriet Roger McGough gar an die Spitze der englischen Charts, ohne sich allerdings in den Sumpf der Popindustrie verklappen zu lassen.

Roger McGough und Adrian Henri, deren Namen und zahlreiche Buchtitel mittlerweile in keiner ernstzunehmenden Literaturgeschichte des englischen Sprachraumes fehlen dürfen, lesen heute abend (20 Uhr, Orchesterboden Packhaus) auf Einladung der Jazz&Pop-Redaktion von Radio Bremen. Begleitet werden sie von der „petry performance“ vom Ex-Pink -Floyd-und Scaffold-Gitarristen Andy Roberts, der anno 67 zu den Gründern der „Liverpool Scene“ gehörte.

Michael Augustin

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