: Reinhard Metz gibt nun doch auf
■ CDU-Fraktionsvorsitzender kandidiert nicht wieder / Begründung: Personal- auseinandersetzung nicht gut für Europawahlkampf / „Kudella ermöglicht neue Perspektive“
Der Kampfeswille des CDU-Fraktionsvorsitzenden Reinhard Metz reichte nur für zwei Tage. Nachdem sein Stellvertreter Peter Kudella am Freitag offiziell seine Absicht kundgetan hatte, gegen Metz um den Fraktionsvorsitz zu kandidieren, warf der am Sonntag offiziell das Handtuch.
„Ich bin Fraktionsvorsitzender und will Fraktionsvorsitzender bleiben“, hatte Metz in der vergangenen Woche noch mehrfach angekündigt. Jetzt begründete er seinen Rückzug insbesondere mit der negativen Außenwirkung, die eine öffentliche Personalausein
andersetzung im Europa wahlkampf habe.
Die Kritik an seiner Amtsführung gab Metz in einer Pressemitteilung teilweise an die Fraktion zurück: „Seit einiger Zeit wird an der Arbeit der CDU -Bürgerschaftsfraktion, für die insbesondere der Vorsitzende die Verantwortung trägt, Kritik geübt“, stellt er fest. Durch die Kandidatur von Peter Kudella werde der Fraktion nun eine neue personelle Perspektive eröffnet.
Der 51jährige Metz, der vor eineinhalb Jahren sein Bundestagsmandat für Bernd Neumann
freimachte, hatte als Spitzenkandidat bei den letzten Wahlen das Debakel der CDU zu verantworten und war aber trotzdem zum Fraktionsvorsitzenden gewählt worden.
In der Fraktionsspitze will Metz weiter mitarbeiten. „Ich bin bereit, auch in Zukunft meine politische Erfahrung aus der Arbeit im Bundestag und der Bremischen Bürgerschaft zum Wohle der Bremer CDU einzusetzen und werde mich deshalb um eines der beiden Ämter der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden bewerben.“
hbk
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