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Kärnten: Haiders Wahl verhindert

Klagenfurt (dpa) - Die Sozialisten haben am Mittwoch die Wahl von Jörg Haider zum neuen Landeshauptmann (Ministerpräsident) des österreichischen Bundeslandes Kärnten durch Abwesenheit verhindert. Die sozialistischen Abgeordneten verließen vor der Wahl den Sitzungsaal im Landhaus in Klagenfurt. Dadurch wurde die Wahl des Vorsitzenden der rechtsgerichteten Freiheitlichen Partei (FPÖ) unmöglich: Obwohl für die Bestellung des Landeshauptmanns nur eine einfache Mehrheit notwendig wäre, verlangt das Kärntner Wahlgesetz die Anwesenheit von zwei Dritteln der Abgeordneten.

Der Protest der Sozialisten richtet sich sowohl gegen die Person Haiders als auch dagegen, daß nicht die stärkste politische Kraft im Lande den Regierungschef stellen soll. Die Wahl Haiders zum Kärntner Landeshauptmann wird vermutlich nächsten Mittwoch stattfinden.

Bei der Wahl am 12.März war die SPÖ zwar stärkste Partei in Kärnten geblieben, hatte jedoch die absolute Mehrheit verloren und geriet gegenüber einer Koalition aus ÖVP und FPÖ in die Minderheit. Diese Koalition in Kärnten ist von besonderer Brisanz, weil die ÖVP auf Bundesebene eine Koalitionsregierung mit den Sozialisten bildet.

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