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Streik im Krankenhaus Bremen-Ost

■ Pflegepersonal kämpft heute für mehr Personal und Bezahlung / Knatsch in ÖTV

Heute wird das Krankenhaus Bremens-Ost bestreikt. Mit ihrem Warnstreik wollen Krankenschwestern und Pfleger auf Personalmangel, chronische Unterbezahlung und Pflegenotstand in den Bremischen Kliniken aufmerksam machen. Nach dem Warnstreik im Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Straße in der letzten Woche ist Bremen-Ost das zweite Bremer Krankenhaus, das bestreikt wird.

Auf einer gestrigen Sitzung von Delegierten des Streikkomitees und ÖTV-Vertrauensleuten im Gewerkschaftshaus fand die

Aktion auch den Segen der Bremer ÖTV-Kreisverwaltung. Die Stuttgarter ÖTV-Spitze hatte sich gegen die Aktion ausgesprochen. Schon in der Vergangenheit des bisherigen Tarifkonflikts war es zu heftigen Kontroversen zwischen Führung und Mitgliedern der ÖTV um Forderungen und Kampfformen gekommen. Zumindest in Bremen konnten dem Vernehmen nach die Konflikte zwischen Basis und Funktionären auf der gestrigen Sitzung vorerst gekittet werden.

Der Versuch der taz, die gewerkschaftsinterne Auseinander

setzung um die Perspektive dieser für das Pflegepersonal so entscheidenen Tarifrunde zu verfolgen, endete gestern nachmittag mit einem freundlichen Rausschmiss. Einige Delegierte fühlten sich angesichts des taz-Reporters so „befangen“, daß sie ankündigten, „nach Hause zu gehen“, wenn er bleiben dürfe. Auch der Vorschlag derjenigen, die an einer Presseöffentlichkeit interessiert waren, darüber abzustimmen, wurde für schlecht befunden. Wortkarg gab sich später die ÖTV-Geschäftsstelle: „Es gibt weitere Aktionen. Die ÖTV

unterstützt sie.“

anh/ks

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