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Kuckucksei in der Angestelltenkammer

■ Präsident Baumeister sauer auf die JU: Von Teilnahme der DVU nichts gewußt

Völig ahnungslos hat die Bremer Angestelltenkammer ihre Räume für eine Veranstaltung zur Verfügung gestellt, an der auch Vertreter der DVU auf dem Podium und im Saale saßen. Erst aus der taz vom 31.5. erfuhr Angestelltenkammer -Präsident Bernhard Baumeister, wen er sich ins Nest geholt hatte, als er der JU am Montag den großen Saal der Kammer für eine Diskussion über Rechtsradikalismus überließ.

Die JU hatte zu ihrer Veranstaltung „Rechtsextremismus im Aufwind“ neben Thomas Krämer-Badoni (von den Grünen),

Günter Klein (dem CDU-Frak tionsvize), Friedrich van Nispen (von der FDP) und einem Vertreter aus den eigenen Reihen auch zwei eingeladen, die nicht erschienen: den SPD-Abgeordneten Horst Isola, der nicht mit Rechtsextremen diskutieren mochte, und den Münchner DVU-Pressesprecher und Europakandidaten Sven Eggers, der sein Flugzeug verpaßte. Als Ersatz wurde der Bremerhavener DVU-Abgeordnete Altermann aus dem Krankenbett geholt.

„Die Junge Union hat uns nicht informiert, daß DVU -Vertreter

an der Veranstaltung teilnehmen,“ beteuerte Bernhard Baumeister gestern wiederholt. Die Veranstaltung sei außerdem weder plakatiert noch anders angekündigt worden. Baumeister: „Die ersten Plakate wurden fünf Minuten vor der Veranstaltung aufgehängt.“

„Einer Veranstaltung mit der DVU hätten wir nie zugestimmt

-das war nicht in unserem Sinne,“ erzürnt sich der Präsident der Angestelltenkammer und stellt fest: „Die Junge Union wird in diesem Haus keine Räume mehr erhalten.“ r

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