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US-Botschafter Melton in Brasilien als Verhörspezialist bekannt

Brasilia (afp) - Richard Melton, von Nicaragua des Landes verwiesener und jetzt für Brasilien vorgesehener US -Botschafter, soll als Vizekonsul in Recife unter der brasilianischen Militärdiktatur 1968 höchstpersönlich politische Gefangene verhört haben. Der heute 53jährige frühere kommunistische Bauernführer Ricardo Zaratini schreibt in einem Brief an den brasilianischen Außenminister, Melton sei „mit absoluter Sicherheit“ der Amerikaner, der ihn, nachdem er von Polizisten gefoltert worden war, vernommen habe. Ein zweiter Amerikaner sei dabeigewesen. „Das Verhör dauerte nicht lange. Sie krempelten die Ärmel auf, faßten mich aber nicht an. Sie sagten mir: 'Sie sind gegen die Vereinigten Staaten'“, so Zaratini. Wenn die brasilianische Regierung Melton als US -Botschafter akzeptiere, sei dies ein Bruch mit der „politischen Tradition der Souveränität und Unabhängigkeit Brasiliens“, schreibt Zaratini in dem Brief.

Im Laufe seiner Karriere war Melton immer dort eingesetzt, wo es um „Sicherheitsinteressen“ der Vereinigten Staaten ging. Im Jahre 1965 war er in der Dominikanischen Republik zu dem Zeitpunkt, als die USA dort mit einer Militärintervention eine sozialdemokratische Regierung stürzten. Nach der „Nelkenrevolution“ in Portugal 1974 war er fünf Jahre lang Botschafter in Lissabon. Aus Nicaragua war er ausgewiesen worden, weil ihm die sandinistische Regierung die offene Unterstützung der Contra und der Opposition, vorgeworfen hatte.

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