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Immer mehr Fixer HIV-infiziert

Montreal (dpa) - Aids wird immer stärker zu einer Krankheit der sozial Schwachen. Dies ist einer der für Gesellschaftswissenschaftler, Politiker und Mediziner besorgniserregenden Trends, die sich in Vorträgen und Arbeitsgruppen am Montag und Dienstag auf der 5. internationalen Aids-Konferenz in Montreal abzeichneten. Diese Trends gelten zur Zeit noch in erster Linie für die USA, in denen es die meisten Aids-Fälle (Mitte 1989: 92.719) gibt.

Die wissenschaftliche Auswertung der Daten von derzeit rund 200.000 HIV-Infizierten, etwas mehr als 20.000 Aids-Kranken und bisher etwa 10.700 Aids-Toten in New York förderte beispielsweise zutage, daß die Zahl der homosexuellen Aids -Kranken im Vergleich zu Kranken aus der Rauschgiftszene nachläßt. 1981 waren noch fast drei Viertel der Erkrankten in New York Homosexuelle, 22 Prozent waren Süchtige. 1988 dagegen waren 45 Prozent der Aids-Kranken Drogenabhängige und nur noch 42 Prozent waren Homosexuelle. FixerInnen kümmern sich in ihrer Verzweiflung weniger um Schutzmaßnahmen.

1981 wurden 55 Prozeht der Aids-Erkrankungen unter Weißen registriert. 1988 waren fast 70 Prozent Schwarze und Hispanier. Der Anteil der infizierten Frauen stieg von 10 Prozent 1981 auf 16 Prozent 1988.

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