: Deutschstämmige Spätaussiedler
Täglich kommen deutschstämmige Spätaussiedler aus den Ostblockstaaten bei uns an, bis Ende 1988 waren es etwa eineinhalb Millionen. Hier teffen sie auf zunehmende Ausländerfeindlichkeit und werden als „Kanaken“ oder „Polacken“ beschimpft, wo sie doch endlich als Deutsche unter Deutschen anerkannt werden wollen.
Regisseur Peter Beauvais hat nach dem Buch von Daniel Christoff die Geschichte einer polnischen Aussiedlerfamilie nachgezeichnet. Die Lukaszeks kommen von ihrer oberschlesischen Heimat zuerst ins hessische Aufnahmelager Friedberg und dann ins Übergangswohnheim Unna-Massen. Sprachbarrieren, Behördendschungel und offener Ausländerhaß bescheren ihnen Identitätskrisen anstatt der ersehnten westlichen Freiheit.
Der zweiteilige Fernsehfilm (Teil 2: morgen 22.50 Uhr) entstand vor zehn Jahren. Daraus erklärt sich, daß die aktuelle Situation - verstärkter Rechtsruck in der BRD, veränderte politische Situation in den Ostblockstaaten - in der Spielhandlung keinen Wiederhall findet. Der Film endet mit der Verhängung des Kriegsrechts in Polen. 22.50 Uhr, ZDF
Grenzdurchgangslager Friedland
Foto: Dietmar Gust
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