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HITLER: Klaus Strohmeyer "Zu Hitler fällt mir noch ein..."

Eine hervorragende Idee: eine Sammlung von Hitler-Satiren. Die erste Sammlung von Hitler-Karikaturen hat meines Wissens sein Verbindungsmann in die feine Münchner Gesellschaft, Putzi Hanfstaengl, vorgelegt. Das Buch ist heute eine gesuchte Rarität, da die NSDAP, die es gefördert hatte Parole: ob gut oder schlecht, Hauptsache man redet über mich - den anstößigen Band dann doch aus dem Verkehr zog. Klaus Strohmeyer hat jetzt eine Kollektion literarischer Satiren auf den Führer und Reichskanzler vorgelegt. Strohmeyer weist in seiner kurzen Einleitung auf ein Problem hin, von dem Satire immer verfolgt wird: die beste Satire ist die Realität selbst. Hanns Johsts „Berlin. Reichskanzlei“ belegt das. Der Text, ein hymnischer Bericht von einer kurzen Begegnung mit Adolf Hitler, meint Strohmeyer, sei nicht mehr zu parodieren, die Hohlheit der NS-Phraseologie nicht deutlicher mehr herauszustellen. Was kann Parodie leisten, wenn Verdeutlichung durch Überzeichnung schon die Realität selbst auszeichnet? Strohmeyers Anthologie läßt sich natürlich nicht auf diese Frage reduzieren. Es sind mehr als achtzig Texte von Autoren von Döblin bis Tucholsky. Viele unbekannte Namen darunter, auch Anonyma. Wunderschön Hans Bauers Referentenentwurf für die Verfassung des Deutschen Reichs. „Artikel 1: Der Staatsgewalt geht das Volk aus.“ Eine Fundgrube:

Klaus Strohmeyer (hrsg.), Zu Hitler fällt mir noch ein... , Rowohlt, 279 Seiten, 9,80 DM

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