Lisbeth Palme ist sich „absolut sicher“

Stockholm (taz) - Am Montag hat sich das Blatt im Mordprozeß Olof Palme gewendet: Lisbeth Palme, Witwe des ermordeten schwedischen Regierungschefs und einzige Person, die den Täter von Angesicht zu Angesicht eine knappe Minute lang sah, hat in dem des Mordes Angeklagten im Gerichtssaal den Mann wiedererkannt, den sie am Moedplatz Sveavägen in Stockholm direkt nach dem Mord hinter sich gesehen habe. Auf die Frage der Verteidigung, ob sie absolut sicher sei, antwortete sie mit einem bestimmten „Ja“. Der Angeklagte bestreitet die Tat.

Die gestrige Aussage im Amtsgericht fand unter umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen statt. Eine der Bedingungen, daß Lisbeth Palme überhaupt aussagte, war die Nicht-Anwesenheit des Angeklagten während des ersten Teils ihrer Ausführungen. Lisbet Palme berichtete dabei detailliert über den Ablauf des Mordtages und beschrieb ihre Eindrücke von dem Mann, den sie als Mörder ansieht und den sie dreimal während des Mordabends wahrgenommen haben will. Lisbet Palme berichetet vor Gericht auch von dem Schock, den sie 1988 erhalten habe, als sie bei der Gegenüberstellung unter zwölf Personen gleich beim ersten Mal diesen Mann wiedererkannt habe. Der Ausgang des Prozesses wird ganz entscheidend von der Aussage Liesbet Palmes bestimmt, nachdem in der vergangenen Woche zwei Belastungszeugen umgefallen waren.

Gisela Petterson