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Eine Lücke für Qualität

■ Gespräch mit dem neuen Packhaus-Team Derda/Krauledat

taz: Es gibt ein böses Wort über das Packhaus-Theater ...

Michael Derda: ... ich kenne inzwischen mindestens 25 ...

Eines sagt: Bei der Lage, ohne Hinter-Räume, bei der Miete sollte man ein Puff reinnehmen. Ein Theater geht da nicht...

Derda: Das hat entweder der Peter Zadek gesagt, dem traue ich sowas zu, oder es war kein Theatermann. Der Wert dieses Theaters wurde bisher von keiner Geschäftsführung wirklich erkannt.

Und der wäre?

Derda: Der liegt in der Lage. Es gibt keinen Ort in der Bundesrepublik, in der ein Theater derart im Herzen der Stadt nicht funktioniert. Ich glaube, daß das Theater im Packhaus, wenn man fleißig ist un Kontinuität herstellt, und wenn man ein Theater der Freude, des Positiven macht, ein kleiner kultureller Mittelpunkt werden kann.

Andrea Krauledat: In einem kleinen Theater ist das Publikum sehr viel schneller zu übersehen, ein Stammpublikum ist anders anzusprechen, Theater ist ein Ort der Begegnung.

Derda: Zwischen dem war war und dem, was kommt, soll ein Qualitätsunterschied sein. Du glaubst gar nicht, wieviele Kollegen von mir, Schauspieler, Regisseure, mich angesprochen haben. Es reicht nicht mehr, drei begabte Laien und vier professionelle Dilettanten, die sich die Klinke in die Hand geben.

Also nicht mehr Leon Boden?

Derda: Ich halte Leon Boden für einen guten Schaupieler. Ich weiß nicht, ob ich das Stück in dieser Form zugelassen hätte.

Wie lange läuft Euer Vertrag?

Krauledat: Das Theater braucht 5 Jahre, bis es da ist, wohin wir wollen. Wenn es klappt.

Gibt es eine Marktlücke zwischen Leibnizplatz, Freiraum und Goethetheater?

Derda: Für Qualität gibt es immer eine Lücke.

Int.: K.W.

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