: Verkehr 2000 - Noch mehr Dreck
Bonn (dpa) - Wegen des weiter stark ansteigenden Auto- und Flugverkehrs wird es nach Auffassung von Experten auch in den nächsten Jahrzehnten nicht gelingen, die Schadstoffbelastung in Europa deutlich zu verringern. Diese Prognose gaben am Montag Sachverständige bei einer Anhörung der Enquete-Kommission zum Schutz der Erdatmosphäre in Bonn.
Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wird der Autoverkehr bis zum Jahr 2000 in der Bundesrepublik bis zu 25 Prozent zunehmen. Der grenzüberschreitende Verkehr werde voraussichtlich bis um 40 Prozent steigen. Diese Zunahme, der Trend zu immer stärkeren Motoren und mangelnde Schadstoff-Grenzwerte vor allem für LKW machten die positiven Effekte des Katalysators, benzinsparender Motoren und anderer technischer Maßnahmen wieder zunichte, sagte Ulrich Höpfner vom Institut für Energie- und Umweltforschung (Heidelberg). Die Lufthansa geht von einer Verdoppelung des Luftverkehrs bis zum Jahr 2.000 aus.
Gegenüber ADAC und dem Verband der deutschen Automobilindustrie, die die Verringerung des Benzinverbrauchs beim Individualverkehr und „intelligente“ elektronische Verkehrslenkung empfahlen, unterstrich der Verband der öffentlichen Verkehrsbetriebe die umweltfreundliche Arbeitsweise von Bussen und Bahnen gegenüber dem Autoverkehr. In Zürich, wo seit 15 Jahren eine gezielte Förderung von Bussen und Straßenbahnen betrieben wird, ist im Vergleich zu anderen europäischen Städten der Anteil privater Autofahrer am städtischen Verkehr nur halb so groß.
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