piwik no script img

'Trybuna Ludu‘ warnt Polen vor Berlin : Brutale Polizeimethoden

Berlin/Warschau (dpa) - Das polnische Parteiorgan 'Trybuna Ludu‘ hat am Dienstag der Westberliner Polizei vorgeworfen, mit „brutalen Methoden“ gegen handelstreibende Polen vorgegangen zu sein. Zugleich rät das Blatt allen Landsleuten ab, nach West-Berlin zu fahren. „Bleibt lieber zu Hause, solange es hier für uns eine so schlechte Atmosphäre gibt. Diese haben wir uns zu einem großen Teil selbst zuzuschreiben.“ Obwohl der Senat vor wenigen Tagen den sogenannten Polenmarkt verboten hat, waren am Wochenende erneut Tausende von Polen in die Stadt eingereist. Hunderte wurden an der Grenze zurückgeschickt.

In dem polnischen Zeitungsbericht heißt es weiter, die Beamten hätten alle Personen mit polnischen Pässen „brutal“ aus der S-Bahn geholt und ihnen ohne irgendwelche Erklärungen ihr Gepäck abgenommen. Wer sich gewehrt oder eine Erklärung verlangt habe, sei mit Gewalt abgedrängt worden. Nicht alle hätten eine Quittung für die beschlagnahmten Gegenstände erhalten. Die Betroffenen hätten das ganze Wochenende auf die eventuelle Rückgabe ihres Eigentums warten müssen. Viele seien gezwungen gewesen, ohne Gepäck nach Polen zurückzukehren, da sie in West-Berlin ohne Unterkunft gewesen seien. Die Polizeimaßnahme habe auch Personen betroffen, die gar keinen Handel treiben wollten, berichtet der Korrespondent von 'Trybuna Ludu‘ weiter.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen