piwik no script img

Hochspannung auf Weltniveau

■ Vorbildliche Planerfüllung beim Bau der Stromtrasse durch die DDR / DDR bezieht ab 30.9. westdeutschen Strom

Die Stromtrasse vom Bundesgebiet nach West-Berlin nähert sich unaufhaltsam dem Stadtgebiet. Am 30. September beginnt der westdeutsche Stromkonzern Preußen Elektra mit seinen Lieferungen in die DDR. Auch der Weiterbau der 380-Kilovolt -Leitung nach West-Berlin sei „auf gutem Wege“, teilte die Preußen Elektra gestern mit. Der im März vergangenen Jahres zwischen der Preußen Elektra, der West-Berliner Bewag und der DDR-Gesellschaft Intrac geschlossene Vertrag sieht, wie mehrfach berichtet, Stromlieferungen in die DDR und ab 1992 auch nach West-Berlin vor. Der rot-grüne Senat will den Vertrag jedoch überprüfen und gegebenenfalls kündigen.

Bei einem Besuch auf der Baustelle zwischen Helmstedt und Womirstedt bei Magdeburg informierten sich indes die Vertragspartner aus Ost und West am Dienstag über den vorbildlichen Stand der Planerfüllung beim Leitungsbau. Neben dem Veba-Vorstandsvorsitzenden Bennigsen-Foerder, hatten sich Vertreter der Preußen Elektra, der Bewag sowie der Intrac und des Kombinat Verbundnetze Energie zusammengefunden. O-Ton, nicht des Neuen Deutschlands, sondern der Preußen Elektra-Erklärung: „Die Delegationen besichtigten den unter Einsatz eines Großhubschraubers mit modernster Technik vorangetriebenen Leitungsbau und stellten fest, daß der am 7.März 1988 unterzeichnete Vertrag zügig umgesetzt wird.“

Die „planerischen Voraussetzungen“ für den Weiterbau nach Berlin seien „weitgehend abgeschlossen“, teilte Preußen Elektra-Sprecher Peter-Karl Rühland gestern weiter mit. Man werde „natürlich“ unabhängig von der Berliner Diskussion über den Stromvertrag an der insgesamt 180 Kilometer langen Leitung weiterbauen. „Wir sind der Auffassung, daß der Vertrag erfüllt wird“, versicherte der Sprecher.

Auch 'adn‘ meldete, alle Teilnehmer der Trassenbegehung hätten übereingestimmt, „daß an den in den Verträgen fixierten Realisierungsfristen keine Verzüge zugelassen werden“. Ende 1991 soll die Leitung nach Berlin fertig sein. Sollte im Berliner Stadtgebiet keine Freileitung, sondern eine unterirdisches Kabel verlegt werden, rechnet die Bewag mit einem Anschluß an den Stromverbund erst nach dem 31.Mai 1993.

dpa/taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen