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Sraßenschlachten mit Studenten in Seoul

■ 7.000 Polizisten stürmen die Uni / Massenfestnahmen

Seoul (afp/ap/taz) - Zu den heftigsten Straßenschlachten seit Monaten kam es gestern in Südkoreas Hauptstadt Seoul. Etwa 7.000 Polizisten der paramilitärischen Polizei zur Aufstandsbekämpfung stürmten, mit Tränengasgranaten um sich schießend, den Campus. Studenten anworteten mit mehreren hundert Brandbomben und einem Hagel von Steinen. Die Sicherheitskräfte nahmen Scharen von Hochschülern fest, die angekündigt hatten, sie wollten eine Delegierte zu den Weltjugendfestspielen entsenden, die heute in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang beginnen.

Wenige Stunden zuvor hatte der Studentenverband Chundaehyup bekanntgegeben, die 21jährige Französischstudentin Im Su Kyong werde noch am Freitag, von Ost-Berlin kommend, in Nordkorea eintreffen und den Verband auf dem Festival vertreten. Nach dem südkoreanischen Sicherheitsgesetz sind Reisen in den kommunistischen Norden verboten. Die Regierung in Seoul hatte wiederholt Versuche untersagt, an dem Festival teilzu nehmen.

In den letzten Tagen waren Hochschüler von Universitäten aus allen Landesteilen demonstrierend in die Hauptstadt marschiert und hatten skandierten: „Laßt uns am Pjöngjang -Festival teilnehmen, um die nationale Vereinigung zu beschleunigen.“ Seit dem Rücktritt des Exdiktators Präsident Chun Doo Hwan im Frühjahr 1988 und der Wahl des früheren Generals Roh Tae Woo als sein Nachfolger ist die Forderung nach einer Wiedervereinigung zur zentralen Forderung der südkoreanischen Opposition geworden. Roh hatte aber diese Woche die für den 11.Juli darüber geplanten Gespräche mit Nordkorea erneut absagen lassen.

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