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Mehr Geld nach Afrika

Rekordkreditvergabe trotz Stopp für China  ■ Mit der WELTBANK auf Du und Du

Washington (afp/ap) - In ihrem soeben beendeten Geschäftsjahr 1989 hat die Weltbankgruppe an Entwicklungsländer mehr Darlehen als je zuvor vergeben. Vom 1. Juli 1988 bis zum 30. Juni 1989 bewilligte die Organisation Darlehen in Höhe von insgesamt 21,367 Milliarden Dollar, heißt es in der vorläufigen Jahresbilanz der Gruppe, die am Sonntag in Washington veröffentlicht wurde. Der Betrag wäre noch höher ausgefallen, wenn für China bestimmte Kredite nicht wegen der innenpolitischen Entwicklung in der Volksrepublik zurückgehalten worden wären, sagte der Bank-Vizepräsident Qureshi. Im Vorjahr wurden 19,221 Milliarden Dollar ausgezahlt. Das bedeutet eine Steigerung der Kreditvergabe um rund zwölf Prozent.

Von den gesamten Darlehen vergab die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) der Bilanz zufolge 16,4 Milliarden Dollar und die Internationale Entwicklungsorganisation (IDA) 4,9 Milliarden Dollar. Für Strukturanpassungsprogramme gab die IBRD 32 Prozent und die IDA 24 Prozent ihres gesamten Kreditvolumens aus. Die Kredite für schwarzafrikanische Länder stiegen um 35 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Hauptempfänger war dort Nigeria. Die Kredite für Länder in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika stiegen im Vergleich zum Geschäftsjahr 1988 um zwölf Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar. Die Darlehen für die Länder Lateinamerikas und der Karibik erhöhten sich um elf Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar und die Darlehen für Asien um zwei Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar. Für das neue Geschäftsjahr rechnet die Weltbankgruppe mit einer Erhöhung der IBRD-Kredite um etwa eine Milliarde Dollar und der IDA-Kredite um 750 Millionen Dollar.

Den besonders hoch verschuldeten Ländern wolle die Weltbank entsprechend dem Brady-Plan helfen, ihre Schulden zu verringern. Die Bank suche nach Möglichkeiten, „diesen Ländern bei Verhandlungen mit den Geschäftsbanken über die Verringerung der Schulden zu helfen“. Die Weiterführung der Wirtschaftsreformen sei jedoch „die entscheidende Bedingung“ für die Hilfe der Bank.

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