: Die Breminale im Kino: Filme am Deich
■ Open Air “..Zabbadoing..“
„Vornehmlich Erstaufführungen, die in Bremen nie zu sehen waren“, so Organisator Michael Bergsiekcker, gibt es als Kino zur Breminale auf der Osterdeich-Open-Air-Leinwand und im Magazin-Zelt. „Cineasten und kurzfristig Interessierte“ werden dort umfassend unterhalten, kostenlos und bequem am Deich lehnend, wenn die Wetterlage es zuläßt.
„Mitten auf dem Festplatz“, wie Bergsiecker vom Kommunalkino Bremen erklärt, „werden vom abendfüllenden Spielfilm bis zum Experimental-Kurzfilm“ Kinoarbeiten gezeigt, die mit Sicherheit eine ernsthafte Konkurrenz zu anderen Veranstaltungen darstellen.
Gleich heute (die einzelnen Anfangszeiten stehen im Pro grammheft) ist ein finnischer Abend eingeplant. Neben den Hauptfilm „Ariel“ des Regisseurs Ari Kaurismäki, der erst im Herbst in den Kinos anlaufen wird, sei besonders auf zwei der fünf nordischen Kurzfilme hingewiesen. „Nonstop“ von Kari Paljakka erzählt die Krimigeschichte um eine Pistole, die von Hand zu Hand geht, und endlich doch noch, mehr durch Zufall als geplant, benutzt wird. Sauli Rautamäkis „Der große Gummimannn“ dagegen ist eine Zeichentrick-Komödie, in der die unbesiegbare Hauptfigur - offensichtlich ein Kondom
-einen erbarmungslosen Kampf mit Lord HIV um die Weltherrschaft ausficht.
Am Donnerstag sollte Hans Noe vers „Lockwood Desert, Nevada“ mehr als einen kurzen Blick wert sein. Ein Film um einen jungen Mann, der sich auf Amerika-Reise begibt, weil er einen Schlüssel geschenkt bekam. Im Kino passieren halt die wunderlichsten Dinge.
Der Freitag beginnt mit drei experimentellen Kurzfilmen, darunter „Stones Off Holland“ und „Cut“, zwei britische Produktionen also. Danach sind die Werke der Filmmacherin Dore O. ein absolutes Muß für die FreundInnen der Anti -Kommerz-Kultur: Schrägheit pur.
Den Abschlußabend am Samstag bestimmen zwei Machwerke mit ausgeprägtem Hang zum Chaos. Momentaufnahmen eines Lebensgefühls verprechen „Humanes Töten“ und „..Zabbadoing..“.Die letzte Vorstellung apelliert dann schließlich mit Esprit an die Lachmuskeln: „Black Mic Mac“ kommt schließlich aus Frankreich und gilt dort bereits als großer Kassenerfolg. Am Deich gibt's ihn unsonst. J.F.Sebastia
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen