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DDR-Bürger klagen über Menschenrechtsverletzungen

Leipzig (dpa) - Leipziger Menschenrechtsgruppen haben in einem offenen Brief aus Anlaß des Kirchentages über zunehmende staatliche „Repressalien“ sowie über die Verletzung von Bürgerrechten in der DDR geklagt. „Mit großer Besorgnis beobachten wir die seit Wochen offen zutagetretende Gewalt staatlicher Organe in Leipzig“, heißt es in dem vom Arbeitskreis Gerechtigkeit und von der Arbeitsgruppe Menschenrechte am Freitag bekanntgewordenen Brief. Die Auflösung friedlicher Demonstrationen, die teilweise Behinderung von Gottesdienstbesuchern, „die Einschränkung der Rechte auf gesellschaftliche Mitbestimmung, freie Meinungsäußerung, Freizügigkeit und Verteidigung diene nicht dem inneren Frieden“, heißt es. Das Vorgehen gegen Demonstranten in der DDR, die „moralische und propagandistische Unterstützung“ der Führung in China und Rumänien sowie die „offensichtlich gezielte Wahlfälschung“ würden nicht zu einer Verbesserung des „ohnehin gespannten innergesellschaftlichen Klimas beitragen“, betonen die beiden kirchennahen Gruppen. In dem Brief wird auch der Vorwurf erhoben, daß Demonstranten von der Bereitsschaftspolizei „brutal mißhandelt“ worden seien.

Auf dem Kirchentag in Leipzig wurde auch über ausländerfeindliche Tendenzen in der DDR geklagt. In der Leipziger Lukaskirche wurde am gestrigen Nachmittag der alternative „Statt Kirchentag“ eröffnet, bei dem vor allem Menschenrechts- und Umweltgruppen mitarbeiten. Zu den dort behandelten Themen gehören AKWs und Neonazisismus in der DDR, die Situation der Menschenrechte in Rumänien, der Tschechoslowakei und in der Volksrepublik China.

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