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Mit Strom Kohle machen

■ Stadtwerke: 1988 124 Mio Reibach

Finanzsenator Claus Grobecker kann zufrieden sein: Die Bremer Stadtwerke bringen auch in diesem Jahr rund 100 Millionen Mark in die leeren Kassen, 70 Millionen in Form der Konzessionsabgabe, 31 Mio als Gewinn in die Bremer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft, eine Holding, die 80 Prozent der Stadtwerke-Aktien hält und mit dem Gewinn aus dem Strom den Verlust der Bremer Straßenbahn AG ausgleicht. 11 Mio können an die Sparkasse und die Landesbank überwiesen werden, die je 10 Prozent der Aktien halten. 12 Mio gehen in die Rücklagen.

Das gegenüber dem Vorjahr noch einmal leicht verbesserte Ergebnis erklärte Vorstandssprecher Günter Czichon mit dem „konjunkturellen Aufwärtstrend in der Bremer Industrie“, die den Stadtwerken 2/3 des insgesamt verbrauchten Stroms abkauft (1/3 alleine Klöckner). Ganz leicht rückläufig war dagegen die Nachfrage aus Bremer Haushalten: -0,9 Prozent.

Laut Czichon wurden die Gewinne vor allem im Strombereich gemacht. Mit Gas, Wasser und Fernwärme habe man in der Summe Null verdient. Dabei muß allerdings berücksichtigt werden, daß bei der Fernwärme den Erlösen hohen Investitionskosten gegenübergestellt wurden.

Steigenden Kosten in den kommenden Jahren will Czichon mit Personalabbau durch die normale Fluktuation begegnen. Und mit einem Auge schaut er bereits nach anderen Verdienstmöglichkeiten. Für einen Einstieg in die Müllverbrennung sind die Stadtwerke offen.

hbk

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