Binnenitalienischer Rassismus: „Südstaatler“ erschlagen

Rom (taz) - Wieder einmal hat der inneritalienische Rassismus ein Opfer gefordert: Am Donnerstag morgen ist im Krankenhaus Verona der Luftwaffenfeldwebel Achille Catalani den schweren Verletzungen erlegen, die ihm eine Gruppe von Männern zugefügt hat. Catalani, der sich urlaubshalber an der Peripherie von Verona ein Appartement gemietet hatte, war angegriffen worden, als er eine Gruppe vor seinem Haus herumbrüllender Männer um etwas Ruhe in der Mittagszeit gebeten hatte. Mit dem Ruf „Sporco terrone“, dreckiger Südstaatler, haben nach Angaben von Frau Catalani die Männer den Feldwebel so lange geschlagen und getreten, bis er sich nicht mehr rührte. Die Täter bestreiten „schwere Schläge“, geben jedoch immerhin zu, den Mann beschimpft und ihm „eine geschmiert“ zu haben. Mit dem Mord an Catalani setzt sich die Serie der Gewalttätigkeiten norditalienischer Fanatiker gegen Menschen aus dem Süden fort - eine Tendenz, die durch den Erfolg der rassistischen „Lega Lombarda“ bei den Europawahlen (fast 700.000 Stimmen) auch einen quantitativen Ausdruck der Zustimmung fand. Bereits in den letzten Jahren hatte es Hunderte schwerer Körperverletzungen gegen Zuwanderer gegeben, voriges Jahr war ein 16jähriger von Schulkameraden getötet, ein anderer stundenlang an einem Baum gebunden und gemartert worden.

rai