: Friedensabkommen in Kolumbien
Bogota (afp/taz) - Die kolumbianische Guerillabewegung M-19 unterzeichnete mit der Regierung ein Abkommen zur „Demobilisierung“. Wie Guerillachef Carlos Pizarro am Montag erklärte, rechnet die M-19 damit, bei den nächsten Wahlen 1990 als legale politische Partei auftreten zu können. Die Regierung des liberalen Präsidenten Virgilio Barco verpflichtete sich, im Parlament einen Pakt voranzutreiben, der die von der M-19 geforderten politischen und sozialen Reformen ermöglichen soll. Eine Verhandlungskommission zwischen der M-19 und Vertretern der Regierung, Parteien und Gewerkschaften hatte vergangene Woche zweimonatige Gespräche über eventuelle Verfassungsreformen beendet. Mit Ausnahme der oppositionellen Konservativen Partei waren sich alle darin einig, ein Plebiszit zur Verfassungsreform einzuberufen. Auch zwei weitere Guerillabewegungen, die kommunistische FARC und die ehemals maoistische EPL, haben sich in den vergangenen Tagen zu Friedensverhandlungen mit der Regierung bereit erklärt. Die castrische ELN wollte bisher nur über die Verstaatlichung der kolumbianischen Erölfelder verhandeln. Doch auch hier bestehen Hoffnungen auf baldige Freidensgespräche.
C.K.
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