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Süßmuth-Geld kommt viel zu spät

■ Sozialbehörde nach wie vor nicht in der Lage, Erziehungsgeld pünktlich zu zahlen

Nicht nur, daß das Amt für Soziale Dienste schon seit Anfang des Jahres nicht in der Lage ist, Müttern und Vätern ihr Erziehungsgeld pünktlich zu überweisen, Anfang diesen Monats gingen den Sachbearbeiterinnen auch noch die Antragsformulare aus. Dieses Manko ist mittlerweile behoben, doch Elternteile warten noch immer mindestens zwei Monate, bis ihr Antrag bearbeitet ist - und mindestens weitere 14 Tage, bis die monatlichen 600 Mark tatsächlich auf ihrem Konto eintrudeln.

Das Erziehungsgeld steht

sechs Monate lang in Höhe von 600 Mark einkommensunabhängig entweder der Mutter oder dem Vater eines Neugeborenen zu. Nach sechs Monaten gibt es seit dem 1.7.89 für weitere neun Monate ein Erziehungsgeld, das einkommensabhängig ist. Doch in Bremen müssen sich seit Januar die Mütter und Väter, die auf das Geld dringend angewiesen sind, mittels Überziehungskrediten oder Anleihen bei Eltern und Bekannten über die Runden helfen.

Die Engpässe im Bremer Amt für Soziale Dienste traten auf, als es am 1.1.89 mit viel zu wenig

Personal diese Aufgabe vom Arbeitsamt übernahm. Die 3 1/2 SachbearbeiterInnen samt einer 1/2 Abschnittsleiterin waren völlig überfordert, bekamen zunächst auch keine Verstärkung genehmigt, weil das Amt auf die Datenverarbeitungs-Anlage warten sollte. Mittlerweile sind drei neue Kräfte für's Erziehungsgeld eingesetzt, und eine ständige Mitarbeiterin hat ihre Stundenzahl ausgeweitet. Wann der Antrags-Berg endgültig abgebaut sein wird, wußte der zuständige Amtsleiter Wenzel gestern nicht vorherzusagen.

B.D.

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