: taz steigt bei Springer ein
■ Aber nur Minderheitsaktionär Kartellamt: Wir können leider nichts machen
Der taz-Konzern, bislang schon in mehrere Unternehmen aufgegliedert, wird noch vielfältiger. Seit Dienstag ist die taz Anteilseigner des Springerkonzerns (unterhalb der Sperrminorität). Um auf der Aktionärsversammlung des Unternehmens am Mittwoch keinen unnötigen Wirbel auszulösen, beschloß man in der Kochstraße 18, mit dem Einstieg in das Springer-Verlagshaus (Kochstraße 50) erst am heutigen Tag an die Öffentlichkeit zu gehen.
Einerseits wurde der Wille zu größerer Zusammenarbeit durch die neue Nachbarschaft nach dem taz-Umzug aus dem Wedding ins alte Zeitungsviertel gefördert. Andererseits ist dies nach Ansicht der taz-Geschäftsleitung der gebotene Ausgleich dafür, daß der Axel Springer Verlag kürzlich Minderheitsaktionär beim Spandauer Volksblatt wurde, bei der die taz ihre Berliner Ausgabe drucken läßt. Wenn Springer nunmehr „Druck„-Möglichkeit auf die taz hat, müsse dies durch den Einfluß qua Aktienbesitz bei Springer gekontert werden. Selbstverständlich sondierte die taz beim Berliner Bundeskartellamt vor. Dessen Sprecher Hubertus Schön dazu: „Leider haben wir erst ab 25 Prozent eine Eingriffsmöglichkeit. So bleibt mir nur die ganz persönliche Äußerung, daß ich es schade fände, wenn dadurch der Wettbewerb zwischen Springer und taz demnächst nicht mehr so wäre wie bisher.“
ulk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen