: Rüstungsproduktionoder Umwelttechnologie
■ Betr.: „Wedemeier ohrfeigt SPD-Vorsitzenden“, taz vom 20.7.89
Daß Rüstungsproduktion nicht von sich aus Arbeitsplätze garantiert, weiß natürlich auch der Bremer Bürgermeister. Das Durchbrechen dieser schizophrenen Logik, nach der Rüstung Arbeitsplätze erhält, ist ja gerade das Anliegen der Stiftung „Rüstungskonversion und Friedensforschung“.
Wedemeiers Kritik erscheint daher wenig stichhaltig und zielt ins Leere, weil sich sehr wohl sinnvolle und machbare Alternativen zur Waffenproduktion anbieten.
Mit ihrem wissenschaftlichen Know-How könnten bremische Rüstungsunternehmen neue Umwelttechnologien entwickeln, oder ihre Produktionskapazitäten sonstwie anders nutzen. Auch das würde der Erhaltung der Arbeitsplätze dienen.
Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, denn eine Umstrukturierung und Neuorientierung der Rüstungsbetriebe würde mehrere Jahre dauern, und müßte dann auch im Rahmen eines veränderten wirtschaftlichen Gesamtprogramms erfolgen.
Zur Erlangung finanzieller Mittel für ein solches Programm könnte sich der Bremer Bürgermeister in Bonn stark machen, wenn er nicht in den Verdacht geraten will, es gehe ihm in Wahrheit nur um Pfründe und Profite der Rüstungsproduktion.
Grüße
Wieland von Hodenberg
!!!!
Lesen gegen das Patriarchat
Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen