: Durchblick in die Sonne-betr.: "Kampf um Platz an der Sonne", taz vom 26.7.89
Betr.: „Kampf um Platz an der Sonne“ vom 26.7.
Aus der angekündigten einen Tiefgarage sind inzwischen zwei zweigeschossige Stellplatzflächen geworden, bei deren Bau ja auch, wie bei den geplanten Anbauten an die Häuserzeilen, Bäume und Hecken verschwinden würden. (...) Wenn Herr Lindhorst von fehlendem Erinnerungsvermögen der Bewohner spricht, die vor 25 Jahren auch froh waren, daß sie eine Wohnung bekommen haben, daß die Bewohner nicht für eine falsche Wohnungspolitik bestraft werden können. Wenn man „Fehlbelegern“ mietpreisentsprechend kleinere Wohnungen anbieten würde, hätte man sicher auch einige große Wohnungen mehr zur Verfügung. Und das gilt sicher nicht nur für die BeWoGe.
Eva Keil, 1-20
Betr.: dito
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wenn Herr Lindhorst, Geschäftsführer der BeWoGe, von 80 Meter Durchblick zwischen den einzelnen Häuserzeilen in der Wasserwerkstraße spricht, so irrt er. Wir haben gemessen es sind exakt 67,4 Meter. Wenn 20 davon verbaut werden, so ist das nahezu ein Drittel und keineswegs, wie Herr Lindhorst meint, ein Viertel, also erheblich mehr. Außerdem haben die Anwohner den „Durchblick“ nicht frontal vor ihren Fenstern, sondern halb rechts, so daß optisch weit mehr verbaut wird als rechnerisch ein Drittel des gesamten „Durchblicks“. Zudem sollen die neuen Häuser ca. 20x20 Meter im Grundriß sein, das sind pro Haus 400 m2, also insgesamt 1.600 m2, die an Grünfläche und nicht an Straßenfreifläche verlorengehen. Auch möchte ich darauf hinweisen, daß der Protest der Anwohner keineswegs unfair ist, sie nehem nur ihr demokratisches Recht in Anspruch, ihre Meinung zu äußern.
Der 'Tagesspiegel‘ berichtete am 30.7. über ein Bauvorhaben in Buckow. Dort sollen auf 20.000 m2 Grund 117 Wohnungen gebaut werden. Unsere Wohnanlage steht auf 33.000 m2 und umfaßt 850 Wohnungen, mit den geplanten 56 Wohnungen werden es 906 sein. Wenn die Wohnungsnot so enorm ist, kann in Buckow sicherlich etwas dichter oder höher geplant werden. Ebenso sind dort (laut 'Tagesspiegel‘) mehrgeschossige oberirdische Autostellplätze unerwünscht. Uns in Spandau will man sowas bedenkenlos zwischen die 850 Wohnungen bauen. Man fragt sich, wer hier unfair ist!
Mit freundlichen Grüßen
Ingrid Scheunert, 1-20
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