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'Penthouse‘ in Israel

■ Feministinnen und Orthodoxe kündigen Widerstand an

Auch Israels Männern sollen nun nicht länger auf nackte Tatsachen verzichten müssen. Seit kurzem können sie an den Kiosken käuflich erworben werden; 'Penthouse‘, das internationale „Herrenmagazin“ startete eine Erstauflage in hebräischer Sprache. Ob Israel allerdings der geeignete Markt ist, um die Talfahrt des Blattes zu stoppen, ist fraglich. In Tel Aviv protestierten Feministinnen mit Sprechchören und Plakaten gegen das Erscheinen, verhindern konnten sie es allerdings nicht.

Schwerer ins Gewicht fällt sicher der Widerstand, den die Orthodoxen gegen die Vermarktung und „Zurschaustellung“ weiblicher Nacktheit angekündigt haben. Für sie ist schon ein nacktes Frauenbein in der Öffentlichkeit verwerflich. Ihre eigenen Frauen dürfen nur bedeckt bis zu den Handgelenken und Fußknöcheln auf die Straße. An den sommerlichen Stränden tummeln sich hingegen Frauen in knappsten Tangas und Badeanzügen, umschwärmt von girrenden Machos.

Schwierigkeiten gibt es für 'Penthouse‘ auch bei der Suche nach passenden „girls“, denn israelische Modelle weigerten sich bisher standhaft, nackt vor der Kamera zu posieren. Auch fünfstellige Summen konnten die Angst nicht wettmachen, den eigenen Ruf zu ruinieren, wie eine Modell-Agentin erklärte. „Die Leute hier sind sehr konservativ“, bestätigte eines ihrer Mannequins. Kein renommierter israelischer Journalist war bisher bereit, für 'Monitin-Penthouse‘ zu schreiben. Die israelische Verlegerin, des Blattes, Galia Albin, schaut dennoch optimistisch in die Zukunft.

Uhe

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