: Kinder-Hölle
Genf (afp/taz) - 20 Millionen Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren leisten in Indien, Pakistan, Nepal, Bangladesch und Sri Lanka Zwangsarbeit. Das Leben dieser Kinder trägt alle Merkmale der Sklaverei: Anwendung von Gewalt und Mißhandlung, Verschuldung, Bezahlung von Löhnen unterhalb des Existenzminimums, Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine regierungsunabhängige indische Arbeitsgruppe der UNO, die ihren Bericht am Donnerstag in Genf vorstellte. Die Kinder müssen in Ziegeleien und Steinbrüchen schuften, sie arbeiten auf dem Bau und in der Landwirtschaft, sie knüpfen Teppiche und dienen im Haushalt. Teilweise werden diese Kinder von ihren Eltern als Arbeitskräfte verkauft, anderen wird die Zwangsarbeit quasi vererbt. In Indien bieten Händler zwischen 50 und 200 Dollar für ein Kind. Dort gibt es zwar im Gegensatz zu den anderen Ländern der Region ein Kinderschutzgesetz - nur wird es nicht angewandt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen