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That's routine

■ Deutsch-Amerikanisches Hochsicherheitsvolksfest / Harte Kontrollen vor Besuchen des Festplatzes

Wer das Deutsch-Amerikanische Volksfest am Dahlemer Hüttenweg - Motto: Mardi Gras in New Orleans - besuchen will, muß sich vor dem Vergnügen erst einmal gründlich filzen lassen.

Unsere amerikanischen Freunde gehen auf Nummer sicher: Nach dem Kauf einer Eintrittskarte für 1,50 Mark muß der Vergnügungssüchtige durch ein Zelt, in dem gleich mehrere Sicherheitsschleusen installiert sind. Hochfrequenz -Detektoren vom Zuschnitt internationaler Flughäfen tasten den Besucher elektronisch ab und bringen jeden verborgen Metallgegenstand zum Vorschein. „Bitte machen Sie die Taschen leer und....“ Vati und Mutti, Kind und Kegel werden von der MP höflich, aber bestimmt aufgefordert, Schlüsselbunde und Feuerzeuge auf den Tisch zu legen. Großes Gedränge, aber geduldiges Warten. „Naja, die Amis haben doch so'n Sicherheitsfimmel, weeste doch, Mutti“, beruhigt der Mann vor mir seine nörgelnde Frau. Kaum stehe ich in der Schleuse, jault das Gerät auch schon auf: mein Schlüsselbund. „Please.“ Schon halte ich das Bund in der Hand. „O.K. man, go.“

„Die Amis spinnen doch, bei Plastiksprengstoff würde dit Ding doch jar nischt sagen. Dit hier is doch albern“, bemerkt Vati dann doch beim Abmarsch auf dem Weg ins Vergnügungsparadies. Womit er recht hat.

Befürchten Sie was, will ich vom Chef-Polizisten wissen? „No, that's routine.“

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