: Saure-Gurken-Zeit-betr.: "So nicht, meine Damen", taz vom 31.7.89
Betr.: „So nicht, meine Damen“, taz vom 31.7.89
(...) Vor allem Frau Fehrle tut sich da in besonders primitiver Weise hervor (welche feministische Schule sie wohl besucht haben mag!). Parallelen in der Berichterstattung mit Herr-schenden Schmähblättern liegen auf der Hand, diverse sprachliche „Entgleisungen“ tragen ihren Teil dazu bei. (...) Ich finde es absolut lächerlich, wie B.F. mit „moralischen“ Vorhaltungen, „Leidenschaft zur Fliegerei“ polemisierend hausieren geht.
Im Sommer vor zwei Jahren lag die Hälfte der linken Szene -Schickeria dieser Stadt im Pilotenspiel-Fieberwahn, ich erinnere mich gut. Jede/r von uns hoffte doch, den großen Coup zu landen. Soll das jetzt die Rache der am Boden Gebliebenen sein? Anstatt uns an einer „token woman“ abzuarbeiten, sollten wir (ich meine Frauen) doch nicht die eigentliche politische Arbeit und den (politischen) Widersacher aus unserem Blickfeld verlieren.
Claudia Mehlmann
Betr.: dito
Sprache entlarvt, wes Geistes Kind die Sprecherin ist, auch wenn sie in den Dienst einer vermeintlich selbstkritisch -linken „objektiven“ (Frau über Frau) Moralität genommen wurde. B.F. muß sich die Frage gefallen lassen, welche privaten Rachegelüste ihren Formulierungen und Unterstellungen Patin gestanden haben. (...) Es hat mich erstaunt und verärgert, daß ausgerechnet B.F. die Hauptberichterstattung über diesen „Fall“ überlassen wurde, die selbst anscheinend sehr viel mehr Anlaß zu Selbstkritik und Hinterfragung ihrer Motive nötig hat als ihr „Opfer“ Anne Klein.
Michaela Naujoks, Kreuzberg
Betr.: dito
(...) Die Ziele der AL zeigen mir auf, daß diese nicht die politische Fairneß aufbrachte, um sich hinter ihre Senatorin zu stellen, sondern moralisch und diffamierend in der Öffentlichkeit gegen sie agierte. Dieses Handeln zeigt kein verantwortungsbewußtes und politisches Konzept auf.
Die Wahrheit zu sagen, oder es zu lassen, als wichtigstes Kriterium der politischen Integrität zu sehen, läßt auf kleinkariertes Denken schließen und läßt jegliche Toleranz außer acht.
C.Renz, 1/44
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
