Schwarze Metaller weiter im Streik VW macht Werk einfach dicht

Johannesburg (taz) - Volkswagen Südafrika hat am Mittwoch sein Werk in der östlichen Kapprovinz kurzerhand geschlossen und sich aus nationalen Tarifverhandlungen in der Automobilbranche zurückgezogen. VW fordert, daß seine 5.500 seit fast zwei Wochen streikenden Arbeiter ihre Aktion aufgeben. Erst dann würde der Konzern sich wieder an den Verhandlungen beteiligen. Mehr als 12.000 Automobilarbeiter, Mitglieder der Metallgewerkschaft Numsa, befinden sich nach wie vor im Ausstand. Betroffen sind neben VW die japanische Firma Toyota und der Ford-Hersteller Samcor. Toyota hat ebenfalls sein Werk in der Hafenstadt Durban geschlossen.

Die Arbeiter fordern neben Lohnerhöhungen auch, daß alle Autokonzerne sich an nationalen Tarifverhandlungen beteiligen. Einige Firmen verweigern diese Beteiligung. Und das mit gutem Grund: Zwischen den Herstellern gibt es noch immer erhebliche Lohndifferenzen. Nationale Verhandlungen könnten für einzelne Firmen erhebliche Lohnerhöhungen nach sich ziehen.

Die Streiks sind infolge des südafrikanischen Arbeitsrechts „illegal“, da keine Urabstimmung stattgefunden hat. Der illegale Streik sei vollkommen unakzeptabel, sagte VW -Personalchef Brain Smith. „Dies ist eine Mißachtung des guten Glaubens, mit dem alle Beteiligten sich an Tarifverhandlungen beteiligen“, sagte Smith. „Bis wir eine schriftliche Zusicherung von der Gewerkschaft erhalten, daß die Arbeitnehmer ihre Arbeit entsprechend ihrer Verträge wieder aufnehmen werden, haben wir keine andere Wahl als das Werk zu schließen.“ Numsa-Mitglieder bei VW in Uitenhagen fordern eine Lohnerhöhung von 1,50 Rand (etwa 1,05 Mark) pro Stunde, VW bietet 45 Pfennig.

hb