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Kunstfälscher in den USA / "Wildes" Kunstwerk in Paris / DDR-Besucherzahlen in Museen

Dem mutmaßlich größten Kunstfälscher in der US-Geschichte, der massenhaft Werke von Malern wie Picasso, Miro und Dali nachgeahmt haben soll, sind die Behörden in Los Angeles auf die Spur gekommen. Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft konfiszierten in New York, Chicago und anderen amerikanischen Städten sowie in Japan insgesamt mehr als 250 Bilder, darunter einen „Dali“, dessen Wert allein auf zwei Millionen Dollar geschätzt worden war. Produziert hat die als außergewöhnlich gelungen beschriebenen Fälschungen angeblich der 39 Jahre alte Anthony Tetro, der in einem eleganten Vorort von Los Angeles lebt. Unter dem Vorwurf, bei dem Vertrieb der Nachahmungen geholfen zu haben, wurde, wie Staatsanwalt Ira Reiner am Mittwoch berichtete, der Galeriebesitzer Henry Sawicki (31) unter Anklage gestellt.Kunstexperten zeigten sich vor allem von der künstlerischen Bandbreite des Verdächtigen beeindruckt, der offensichtlich die schlichten Aquarelle Yamagatos und die Idyllen Norman Rockwells ebenso beherrschte wie die komplizierten Farbkompositionen Dalis und Marc Chagalls.

Eine mannshohe Plastik aus farbigem Stahlbeton hat ein unbekannter Künstler an der Mauer des Seine-Kais auf der Höhe des Louvre in Paris angebracht. Das „wilde“ Kunstwerk, ein 1,70 Meter hoher Kopf, wurde am Dienstag entdeckt. Er dürfte das Werk desselben anonymen Bildhauers sein, der im Februar eine ähnliche Figur auf dem zentralen Platz der Büro -Vorstadt La Defense errichtet hat und die auf amtliche Anweisung entfernt wurde. Die neue Plastik am Seine-Kai kann nicht abgenommen werden, ohne sie zu zerstören. Insgesamt haben der oder die unbekannten Künstler 18 Plastiken dieser Art heimlich und ungenehmigt in Frankreich, Spanien, Griechenland und vor dem UNO-Sitz in New York aufgestellt.

Die Besucherzahlen in den 743 Museen der DDR steigen ständig: 35,5 Millionen Besucher wurden nach einem Bericht des SED-Zentralorgans 'Neues Deutschland‘ vom Mittwoch im letzten Jahr gezählt. Nach Angaben des Direktors für Museumswesen, Hans Müller, erwerben die Museen der DDR jährlich rund 300.000 Einzelstücke. In Alt-Schwerin sei nahezu das ganze Dorf in die Gestaltung des agrarhistorischen Museums einbezogen worden, betonte Müller.

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