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Verbraucher machen Fiat Dampf

Bonn (taz) - Die Verbraucher-Initiative in Bonn hat die Fiat AG in Heilbronn nochmals aufgefordert, alle 300.000 Fiat Unos zurückzurufen und die Benzinleitungen schleunigst auszuwechseln. Auf der gestrigen Pressekonferenz der rührigen Verbraucherorganisation kritisierte ihr Vorsitzender Gerd Billen die „dreisten Verharmlosungsstrategien“ des Autokonzerns gegenüber den Benzol-Ausdünstungen im Uno. Die Fiat-Behauptung, daß acht Stunden Uno-Fahren der Benzol-Belastung von zwei Hühnereiern entspreche, sei falsch. Genau 262 Hühnereier müsse man essen. Wie in der taz berichtet, hat der TÜV Hannover im Auftrag der Zeitschrift 'Öko-Test‘ überhöhte Konzentrationen des krebserregenden Benzols und anderer gefährlicher Stoffe im Fahrgastraum des Fiat gemessen. Ursache: Die Benzinleitung aus Kunststoff wurde beim Uno durch den Fahrgastraum gelegt.

Fiat habe auf ein Ultimatum von Verbraucherschützern und Uno-Betroffenen bisher nicht reagiert. Wenn bis Montag keine Erklärung aus Heilbronn vorliege, werde der Autokonzern verklagt und ein Musterprozeß geführt, kündigte Billen an. Wegen der Benzol-Problematik könne man gegenwärtig nur vom Kauf des Uno abraten.

Der Frankfurter Anwalt Christoph Kremer wies auf die Straßenverkehrszulassungsverordnung hin. Danach müßten Verkehrsministerium und Kraftfahrtbundesamt einem Fahrzeug wie dem Uno die Betriebserlaubnis entziehen.

-man

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