: Großherziges Gefeilsche um Stromsparkredit
Um das scheinbar großherzige Geschenk wird noch gefeilscht: Die Höhe des Millionenkredits für Energiesparmaßnahmen, die Veba-Chef Bennigsen-Foerder dem Senat in Aussicht gestellt hat, ist zwischen Senat und Bewag umstritten. Bewag-Sprecher Möller sagte gestern auf Anfrage, die Summe werde „auf gar keinen Fall“ 100 Millionen Mark übersteigen. Umweltsenatorin Schreyer (AL-nah) betonte dagegen gestern, der Veba-Chef habe einen neunstelligen Betrag zugesagt. Sie gehe davon aus, daß er höher als 100 Millionen liegen werde.
Kreditgeber wird allerdings nicht die Veba sein, sondern die Bewag, die nur zu zehn Prozent in Veba-Besitz ist. Bislang war immer von einem Veba-Kredit die Rede, weil Veba -Chef Bennigsen-Foerder auch Bewag-Aufsichtsratsvorsitzender ist. Die „Frage eines Kredits“ sei bisher nur „lose angedacht und besprochen worden“, betonte der Bewag -Sprecher. Ende August wird es ein erstes konkretes Gespräch zwischen Veba, Bewag sowie den Senatsverwaltungen für Umwelt und Wirtschaft geben. Dort soll nicht nur über die Höhe des Kredits gesprochen werden, sondern auch über seine Verwendung. Der Senat will den Kredit, der durch Stromeinsparungen abgegolten werden soll, in erster Linie in ein Solarstrom-Projekt stecken. Als weitere Schwerpunkte nannte Schreyer gestern den Bau von Blockheizkraftwerken und den Aufbau einer Energieagentur.
taz/dpa (siehe auch S.4)
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