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WYSSOZKI: Wladimir Wyssozki "Zerreißt mir nicht meine silbernen Saiten"

Die auch hier anwachsende Gemeinde von Verehrern des russischen Schauspielers und Protestsängers Wladimir Wyssozki (1938- 1980) kann sich jetzt einen großen Teil seiner Arbeiten nachlesen. In russisch und deutsch. „Zerreißt mir nicht meine silbernen Saiten“ heißt der von Oksana Bulgakowa und Margit Bräuer herausgebene dicke Band. Eine kleine Schallplatte liegt bei. Erschienen ist das ganze im Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar. Auch wer mit den Dichtungen des zornigen jungen Mannes nicht viel anfangen kann, sollte das Nachwort von Oksana Bulgakowa „Der Tod eines Hamlet“ lesen. Es informiert über offizielle und inoffizielle Kultur in der Sowjetunion und es verschafft einem noch ein zusätzliches Vergnügen, wenn man daran denkt, daß sie in der DDR veröffentlicht werden: “...die Erscheinung, die sich Autorenlied nannte, verkehrte sich in eine neue Art anonymer Großstadtfolklore. Ungedruckt - nicht zensurierbar, nicht rezensierbar“, aber per Tonbandkassette weit verbreitet. Wyssozki war der Meister dieses neuen Mediums. Der Band, der Texte von 1961 bis 1980 sammelt, dokumentiert zwanzig Jahre ästhetischer Opposition, mehr noch Opposition eines Lebensstils.

Wladimir Wyssozki, Zerreißt mir nicht meine silbernen Saiten, Aufbau-Verlag, 538 Seiten, s/w Fotos und eine kleine Schallplatte, 34 Mark.

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