: Merkle-Verteidigung beantragt Vorladung von Stoltenberg
Stuttgart (dpa) - Der frühere Vorsitzende der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, Hans Merkle, erhofft sich vom ehemaligen Bundesfinanzminister Gerhard Stoltenberg (CDU) Entlastung in seinem Parteispendenprozeß vor dem Stuttgarter Landgericht. Der Antrag auf Vorladung Stoltenbergs gehörte am Montag zu einem 14 Punkte umfassenden Paket von Beweisanträgen, mit dem die Verteidiger einen Freispruch für den 76jährigen Manager herbeiführen wollen. Nach Darstellung der Verteidigung könnte Stoltenberg belegen, daß die Spendenpraxis nicht ausreichend rechtlich geregelt gewesen sei. Die Staatsanwaltschaft wirft Merkle in dem seit Juni dauernden Verfahren vor, als Vorsitzender des Bosch-Geschäftsführung von 1971 bis 1981 über sechs Millionen Mark Beiträge an die „Gesellschaft zur Förderung der Wirtschaft Baden -Württemberg“ unrechtmäßig als Betriebsausgaben abgezogen zu haben. Mit der „Spendenwaschanlage“ seien Steuern in Höhe von fast vier Millionen Mark hinterzogen worden.
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