: Teures „Hütchenspiel“
Immer mehr Opfer finden die Betreiber des sogenannten Hütchenspiels in Berlin. Rund 110 Spieler - nach Angaben der Polizei - sind namentlich bekannt, wahrscheinlich seien es aber sogar 160. Das „Hütchenspiel“ ist - korrekt und nicht gewerbsmäßig betrieben - eigentlich ein Geschicklichkeitspiel: Durch genaues Beobachten soll die Lage eines Kügelchens unter einer von drei Streichholz -Schachteln, die der Spieler rasch untereinander vertauscht, bestimmt werden. Wer auf das richtige „Hütchen“ setzt, erhält seinen Einsatz - meist 100 Mark - verdoppelt zurück. Wer auf ein leeres Schächtelchen tippt, hat das Geld verloren. Oft wird das Spiel jedoch manipuliert und ist somit Betrug. Die Berliner Polizei will daher zu einer neuen Taktik übergehen: Uniformierte Polizeibeamte sprechen Neugierige an Spielorten gezielt an, um sie über ihre Chancenlosigkeit aufzuklären. Ferner sollen Touristen schon bei der Einreise nach Berlin Handzettel erhalten, in denen es unter anderem heißt: „Kein Außenstehender gewinnt beim Hütchenspiel - nur Komplizen!.“
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