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Schröder gegen britische Manöver

Hannover (ap) - Zum ersten Mal hat sich in Niedersachsen mit dem Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion, Gerhard Schröder, ein hochrangiger Landespolitiker für eine Kündigung des sogenannten Soltau-Lüneburg-Abkommens eingesetzt. Wegen dieses Abkommens aus dem Jahre 1959 dürfen britische, kanadische und nordirische Truppen auf einer Fläche von 354 Quadratkilometern in der Lüneburger Heide ganzjährig Manöver abhalten. Schröder sagte am Dienstag bei einem Gespräch mit Bürgerinitiativen, das Abkommen sei „eins der letzten Relikte aus der Besatzungszeit“. Eine Kündigung, möglicherweise auch in Zwischenschritten, halte er für dringend geboten.

Die britischen Truppen, zu deren Übungsraum auch ein großer Teil des Naturschutzparks Lüneburger Heide gehört, waren in letzter Zeit stark kritisiert worden, weil sie immer wieder gegen Bestimmungen des Umweltschutzes verstoßen, frisch bestellte Felder verwüstet und Bäume und Zäune umgewalzt hatten. Bundesverteidigungsminister Gerhard Stoltenberg hatte im Juli Gespräche mit dem britischen Verteidigungsminister über die Einführung einer Manöver -Sommerpause und die Einhaltung der Sonn- und Feiertagsruhe zugesagt. Einen Verzicht auf die Manöverflächen lehnt die britische Premierministerin Margaret Thatcher jedoch kategorisch ab.

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