: Ausreisewelle spaltet Alternative Liste
Die anhaltende Ausreisewelle aus der DDR hat zu Auseinandersetzungen in der AL geführt. Die Fraktion im Abgeordnetenhaus kritisierte gestern die Haltung des Geschäftsführenden Ausschusses (GA), der DDR-Bürger künftig wie Ausländer behandeln will. „Wenn die AL -Flüchtlingspolitik glaubwürdig bleiben soll, darf nicht der Eindruck aufkommen, als würde unser Einsatz gegen die weit verbreitete Fremdenfeindlichkeit ausgerechnet bei Aus- und Übersiedlern geringer sein“, hieß es in einer von den Abgeordneten Cramer, Eckert, Michaelis, Telge und Wirths unterzeichneten Erklärung. Neben dem Appell an die DDR -Bürger, sich weiterhin in ihrem Land für eine demokratische Umgestaltung einzusetzen, signalisiert die AL-Fraktion in ihrer Erklärung auch Verständnis für die Tatsache, „daß immer mehr Bürger der DDR von ihrer exklusiven Möglichkeit als Deutsche Gebrauch machen, in den Westen überzuwechseln“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen