S O N N T A G

Nach dieser Samstagnacht voller Helden, Schlachten und Revolutionen beginnen wir unseren sonntäglichen Fernsehausflug in Begleitung einer afro-deutschen Prinzessin. Ihr deutscher Name ist Angelique, ihr afrikanischer Mefire, Prinzessin von Fumban. Die 23jährige studiert in München Architektur, die Semesterferien jedoch verbringt sie im Harem ihres Großvaters. Angeliques Mutter ist Deutsche, ihr Vater ein Sohn des Sultans von Fumban in Kamerun/Westafrika. Der 86jährige Sultan hat 25 Frauen, mehr als 300 Kinder und Enkel. Nach einem Rundgang durch dessen Harem und Palast bleibt dem Zuschauer leider die traditionelle bayerische Blasmusik im Münchener Bierzelt nicht erspart. Dort nämlich feiert die afro-deutsche Prinzessin mit ihren Verwandten aus Kamerun ein Wiedersehen, bei dem sich „Trachtenhut- und Turbanträger brüderlich umarmen“. Zum Urlaub in den Harem, ZDF, 11.15 Uhr.

Ebenfalls für Frühaufsteher bietet das ARD Impressionen aus San Francisco. Im Mittelpunkt der Sendung stehen die Cable -Cars, die seit über 100 Jahren nicht nur Touristenattraktion, sondern auch alltägliches Transportmittel für viele Berufstätige ist. Die Cable-Cars, Gegenstand von Songs und Geschichten von Kipling bis Mailer, wurden von dem Sohn eines schottischen Kabelfabrikanten, den der Goldrausch nach Frisco verschlug, konstruiert. In ihrer hundertjährigen Geschichte hat die Bahn viel überstanden: das Erdbeben von 1906, aber auch die Versuche von General Motors, sie durch Busse zu ersetzen. Cable-Cars in San Francisco, ARD, 11.15 Uhr.

Auf eine ganz außergewöhnliche Reise begibt sich die ARD um 16.00 Uhr. Bilder aus der Wissenschaft zeigt knapp zwei Tage nach dem Voyager-Vorbeiflug am Neptun, wie es auf dem letzten Planeten der Reise aussieht. Eine Planetenkonstellation, wie sie nur alle 175 Jahre vorkommt, erlaubte der Raumsonde den Vorbeiflug an fast allen äußeren Planeten unseres Sonnensystems. Die Sonde lieferte Millionen wissenschaftlicher Daten, entdeckte unbekannte Monde, Planetenringe und aktive Vulkane. Spannende Bilder, nicht nur für Wissenschaftler, verspricht dIE ARD.

Rechtzeitig vom Neptun zurückgekehrt, begeben wir uns per Knopfdruck in das zweitgrößte Land der arabischen Halbinsel, in das Sultanat Oman. Dort beginnt die erste Reisereportage der vierteiligen Serie Vom Morgenland ins Reich der Sonnengöttin. Wohnen exotisch. Oman war bereits in der Antike ein aktives Handelszentrum mit einer hochentwickelten Kultur. Die Reise des ZDF-Teams beginnt im Süden des Landes, in der legendären Weihrauchregion des Dhofar, wo der Handel mit dem begehrten Harz eindrucksvolle Spuren in der regional typischen Wohnkultur herrschaftlicher Lehmburgen hinterlassen hat. Nach einem Abstecher zu den Dschaballi -Stämmen im Dhofar-Gebirge geht die Reise weiter nach Norden, in die Einöde der Dschidda-Wüste, wo wir den Alltag der Wanderhirten beobachten können. Den Abschluß der Wohnexpedition bildet die neuorientalische Hauptstadt Muscat, die neben der Moderne auch noch Paläste wie aus Tausendundeiner Nacht zu bieten hat. Erben im Sultanat Oman, ZDF, 19.30 Uhr

Bevor wir wieder in unser trautes Heim zurückkehren, machen wir noch einen kleinen Abstecher in die Sowjetunion. 20 Jahre nach Woodstock hat nun der WDR in Moskau, Leningrad und den baltischen Republiken die ersten Hippies entdeckt. Yeves Billon und Claude-Marie Vadrot „fanden sie auf Straßen, Plätzen, in Wohnungen, die nur Eingeweihten bekannt sind“. Im Osten was Neues. Gorbatschows Hippies, WDR,23.10 Uhr

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