: Mord wegen Versagens
■ Mord an 15jähriger nach fast zehn Jahren aufgeklärt Kripo fand Parallelen zu neuem Mordfall
Fast zehn Jahre nach der Tat ist der Mord an einer 15jährigen Schülerin aus Reinickendorf aufgeklärt worden.
Ein 43jähriger Berliner legte jetzt in einer Haftanstalt in Braunschweig ein Geständnis ab, wie aus einem Bericht der Polizei vom Dienstag hervorgeht. Der Mann war am 3.August nach einem Mordversuch an einer 81jährigen Rentnerin auf einem Friedhof in Braunschweig festgenommen worden. Im Verhör gestand er auch die Ermordung einer 86jährigen Frau in Berlin. Die alte Dame war am 20.April auf dem Friedhof der Nazareth-Gemeinde an der Kögelstraße in Reinickendorf erstochen worden.
Wie es weiterhin hieß, fielen der Berliner Kriminalpolizei Parallelen der beiden Taten zum gewaltsamen Tod des 15 Jahre alten Mädchens auf, das am 8.November 1979 morgens in einer Grünanlage in der Nähe des in Reinickendorf gelegenen Schäfersees erstochen aufgefunden worden war.
Zwei Berliner Kriminalbeamte vernahmen den 43jährigen daraufhin in Braunschweig. Der Beschuldigte gestand nach anfänglichem Leugnen.
Dem Bericht zufolge war das Mädchen am 7.November 1979 abends aus dem Elternhaus am Grünrockweg gegangen, um sich mit seinem Freund zu treffen. Auf einem Parkweg, den sie als Abkürzung benutzte, traf sie auf ihren Mörder.
Der sagte aus, er habe die Schülerin vergewaltigen wollen und mit einem Messer bedroht, um sie gefügig zu machen. Plötzlich sei seine sexuelle Erregung jedoch verschwunden. Er habe das Mädchen schließlich aus Wut über sein „Versagen“ und aus Angst vor der Polizei getötet.
dpa
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