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„Polen sollte bald umschulden“

Frankfurt (afp/ap) - Das mit 30 Milliarden Dollar verschuldete Polen sollte nach den Worten des Vorstands der DG-Bank, Günther Schmidt-Weyland, sehr bald in Umschuldungsverhandlungen treten. Dabei sollte es um die Streckung der Rückzahlungen und Entgegenkommen bei den Zinsen gehen.

Die Organisation der Volks- und Raiffeisenbanken, die drittgrößte Bankengruppe in der Bundesrepublik, will mit Polen auf dem Wege zur wirtschaftlichen Gesundung auf vielerlei Wegen zusammenarbeiten. „Es geht um die Finanzierung konkreter, reifer und von uns beaufsichtigter Projekte bei der Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Produkte“, sagte der Banker. Hierfür baue die DG-Bank in Warschau derzeit eine Beratungs- und Finanzierungsorganisation auf.

Nach Angaben des DG-Bank-Vorstandes entwickeln sich nicht nur in Polen, sondern auch in Ungarn die Genossenschaftsgründungen rapide. Diser Trend sei neuerdings ebenso in der Sowjetunion zu spüren. In Budapest eröffnet die Beteiligungs-Gesellschaft der DG-Bank in der nächsten Woche ein Service-Center, um die ungarischen Genossenschaften in Betriebsfragen, beim Marketing und im Export zu beraten.

Für Hermes-Bürgschaft

Die Bundesrepublik sollte nach Ansicht des Vorsitzenden des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, Otto Wolff von Amerongen, für Investitionen in Polen Hermes-Bürgschaften über mindestens 500 Millionen Mark anbieten. Die Investitionen müßten an Projekte gebunden sein und von Fachleuten geprüft werden. Als mögliche Bereiche nannte er den Tourismus - dieser „bringt am schnellsten Devisen“ - die Textilindustrie, den Schiffs- und Maschinenbau sowie die Leichtmetall- und Investitionsgüterindustrie.

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